Belinda Grace Gardner: Jenseits von Raum und Zeit: Überdauern im Endlos-Loop ständiger Gegenwart
(Kunsthaus Hamburg, 15. September 2021)
Vortrag in der Reihe un-sterblich im Rahmen der Ausstellung from creatures to creators, 24.07. – 19.09.2021
Videodokumentation:
https://kunsthaushamburg.de/jenseits-von-raum-und-zeit-vortrag-von-dr-belinda-grace-gardner/
Im ständigen ‚Jetzt‘ der digitalen Ära ist Zeit non-linear und vom Körper abgelöst. Die Dominanz der Virtualität über die Aktualität durch eine „Logik des Bildes in Echtzeit“ (Paul Virilio) weicht einer umfassenden Zeitlosigkeit. In dieser Auflösung der Chronologie gehen die Wirklichkeit und die sie vermittelnden und aus ihr hervorgebrachten Bilder fast vollständig ineinander auf. Die endlose Gegenwart im Netz stellt ein Überdauern jenseits von Zeit und Raum in Aussicht. Bis in alle berechenbare Ewigkeit leben wir in den Bildrealitäten weiter, in die wir uns eingeloggt haben, auch wenn wir in der physischen Welt einmal nicht mehr existieren.
https://kunsthaushamburg.de/from-creatures-to-creators/
Belinda Grace Gardner:
Im Ausnahmezustand. Festhalten des Flüchtigen im Dauerspektakel beschleunigter Bilderfluten
(10.07.2020, Sektion 2, Vanitas in Popkultur und Künsten)
Vortrag im Rahmen der Online-Tagung „Vanitas und Gesellschaft“, Hamburg (09.-10.07.2020)
Zur gesellschaftlichen und kulturellen Reflexion von Gegenwart lässt sich in unterschiedlichen Diskursfeldern wiederholt eine Bezugnahme auf das Motiv der ‚Vanitas‘ (Vergänglichkeit) feststellen. In Künsten, Popkultur und gesellschaftlichen Debatten wird es für kulturkritische Diagnosen eingesetzt. Aktualisiert werden Reflexionen über die Todesverfallenheit menschlichen Lebens, über Dekadenz und Eitelkeit oder das vergebliche Streben nach Glück, aber es kommen auch neue Themenfelder wie etwa Klimawandel oder Transhumanismus hinzu. Die Tagung „Vanitas und Gesellschaft“ wird im Rahmen des von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten, interdisziplinären Forschungsprojekts Vanitas in den Künsten der Gegenwart veranstaltet, das seit 2019 unter Leitung von Prof. Dr. Claudia Benthien von der Universität Hamburg und Prof. Dr. Victoria von Flemming von der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig durchgeführt wird.
https://www.slm.uni-hamburg.de/germanistik/forschung/forschungsprojekte/vanitas.html
Dr. Belinda Grace Gardner:
Dauer des Ephemeren. Teresa Margolles' existenzielle Spurensicherung
Zwei Vorträge
Warburg-Haus, Hamburg, 03.12.2019
»Dauer des Ephemeren. Teresa Margolles‘ existenzielle Spurensicherung« und »Dieter Roths „Schimmelmuseum“ zwischen Installation und musealer Selbstinszenierung«
Belinda Grace Gardner (Hamburg) und Dirk Dobke (Hamburg)
Veranstalter:
Uwe Fleckner und Ina Jessen
Kunstgeschichtliches Seminar
Universität Hamburg
Die Fragilität des menschlichen Daseins ist ein Leitthema des ephemeren Werks von Teresa Margolles (*1963 in Culiacán, Sinaloa). Die mexikanische Künstlerin verlegt die Vanitas in den Hades der gerichtsmedizinischen Abteilungen von Mexico City. Ihre feinstofflichen, zutiefst politischen Memento mori gedenken den namenlosen Toten, die in Mexikos Hauptstadt und in anderen Metropolen des Landes in hoher Zahl gewaltsam ums Leben kommen. In ihren Installationen und Skulpturen setzt Margolles symbolisch das Wasser ein, das bei der Waschung der Toten im Obduktionssaal Verwendung findet. Dunst und Seifenblasen werden zu immateriellen Medien der "Transsubstantiation" mittels derer die Körper der Verstorbenen in die Welt der Lebenden hineingetragen werden. In ihren Bildern jenseits der Bilder transzendiert Margolles die Grenze zwischen Leben und Tod und sichert die Spuren der Abwesenden vor dem restlosen Verschwinden.
http://www.warburg-haus.de/wp-content/uploads/2019/10/Ankündigung-Gardner-und-Dobke.pdf
Dr. Belinda Grace Gardner:
Alchemie der Empathie: Edith Dekyndts politisch-poetische Prozesskunst
Vortrag, 18.08.2020,
Kunsthaus Hamburg
Anlässlich der Ausstellung: Edith Dekyndt. The White, The Black, The Blue im Kunsthaus Hamburg spricht Dr. Belinda Grace Gardner (Kunstwissenschaftlerin, Hamburg) über die Transformationsprozesse des Ephemeren in Edith Dekyndts Arbeit.
https://kunsthaushamburg.de/finissage-mit-kurzvortrag-von-dr-belinda-grace-gardner/
MARIELLA MOSLER – MUST D'AVANTGARDE
(Ausstellung: 23.01.2022 - 13.03.2022, Galerie im Marstall Ahrensburg)
Mariella Moslers oftmals raumgreifende und raumspezifische Installationen überzeugen durch ihre herausragende Materialauswahl. Mariella Mosler arbeitete bereits mit den Stoffen Quarzsand, Porzellan, Fruchtgummi oder menschlichen Haaren. Nicht selten besteht eine ihrer Arbeiten oftmals nur für die Dauer einer Ausstellung.
In der Galerie im Marstall Ahrensburg plant die Künstlerin eine raumgreifende Installation, aufbauend auf ihre Arbeit „I hate you“, die aus eigens gefundenen, anonymen Notizen entstand. In diesen schriftlichen Zeugnissen äußern sich Gefühle wie Liebe, Sehnsucht oder Hass. 2002 kopierte Mosler die Fundstücke bereits auf große, lange Papierbahnen und stellte sie in der Overbeck Gesellschaft in Lübeck aus. Ein weiterer Teil ihrer Ausstellung in Ahrensburg wird eine Auswahl an Collagen sein, an denen die Künstlerin aktuell arbeitet.
Mariella Mosler (*1962 in Oldenburg) lebt und arbeitet in Hamburg und Stuttgart. Sie studierte bis 1992 Kunst an der HFBK bei Stanley Brouwn und zusätzlich Philosophie. Mosler war 1997 Teilnehmerin der documenta X in Kassel und hatte international zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen.
--> Hier geht's zum Einführungstext zur Ausstellung von Belinda Grace Gardner: https://www.galerie-im-marstall.de/assets/MariellaMosler_Einfuehrung_BGG.pdf
Informationen zur Ausstellung
Die Besucher:innenanzahl ist auf 10 Personen zur gleich Zeit beschränkt. Ein Besuch der Ausstellung ist daher nur nach einer Anmeldung vorab über unseren Buchungskalender möglich.
In der Ausstellung gilt die 2G-Regel: Besuch nur mit Nachweis einer vollständigen Impfung oder Genesung möglich. Bitte tragen Sie eine FFP2-Maske.
Laufzeit der Ausstellung:
23. Januar bis 13. März 2022
Galerie im Marstall Ahrensburg
Lübecker Str. 8
22926 Ahrensburg
Geöffnet: Mittwoch, Samstag und Sonntag 11 –17 Uhr
www.galerie-im-marstall.de
FOTO: HENNING ROGGE
SWOOSH INS ALL
Der US-Künstler Tom Sachs setzt auf Markenikonen und Trash-Ästhetik. Sein kosmisches Environment changiert dabei zwischen Brandname-Kult und Kulturkritik: ein paradoxes Spiel um Utopien und deren Scheitern.
Von Belinda Grace Gardner
25. JANUAR 2022
Tom Sachs:
SPACE PROGRAM: RARE EARTHS (SELTENE ERDEN)
Deichtorhallen Hamburg / Halle für aktuelle Kunst
Vom 19. September 2021 bis zum 10. April 2022 begeben sich die Deichtorhallen Hamburg gemeinsam mit dem amerikanischen Künstler Tom Sachs und seinem Team von Bildhauer*innen und Astronaut*innen auf eine interstellare Mission, dem SPACE PROGRAM: RARE EARTHS (SELTENE ERDEN). Diese vierte Ausstellung in Sachs' »Space Program« ist Teil einer dreizehnjährigen Erkundungsreise an die Grenzen anderer Welten und menschlicher Möglichkeiten zur Erforschung des Weltraums.
Auf 3.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird Tom Sachs die Halle für aktuelle Kunst mit neuen und bereits bestehenden Bricolage-Arbeiten in eine interaktive Space-Landschaft verwandeln.
Aby Warburg, Bilderatlas Mnemosyne, Tafel 39 (wiederhergestellt, Detail) | Foto: Wootton / fluid; Courtesy The Warburg Institute
Aby Warburg: Bilderatlas Mnemosyne
Das Original
Kuratiert von Roberto Ohrt und Axel Heil in Zusammenarbeit mit dem Warburg Institute
(HKW – Haus der Kulturen der Welt, Berlin: 04.09.–01.11.2020)
In den 1920er Jahren entwickelte der Kunst- und Kulturwissenschaftler Aby Warburg (1866–1929) seinen Bilderatlas Mnemosyne, der wiederkehrende visuelle Themen und Muster von der Antike über die Renaissance bis zur Gegenwartskultur nachzeichnet. Sein Ansatz ist Inspiration für die visuell und digital dominierte Welt von heute. Das HKW präsentiert alle 63 Tafeln des Atlas – erstmals wiederhergestellt mit Warburgs originalem Bildmaterial.
Weitere Stationen der Ausstellung:
Bundeskunsthalle, Bonn: 26. Februar bis 23. Mai 2021
Sammlung Falckenberg / Deichtorhallen Hamburg: 21. August bis 31. Oktober 2021
Berlin: https://www.hkw.de/de/programm/projekte/2020/aby_warburg/bilderatlas_mnemosyne_start.php
Bonn:
https://www.bundeskunsthalle.de/ausstellungen/index.htmlhttps://
www.bundeskunsthalle.de/aby-warburg.htmlhttps://
Hamburg:
https://www.deichtorhallen.de/ausstellung/aby-warburg
Publikation
Aby Warburg: Bilderatlas Mnemosyne – The Original
Hrsg. von Haus der Kulturen der Welt und The Warburg Institute, London; Roberto Ohrt, Axel Heil, 2020
In den 1920ern entwickelte Aby Warburg seinen Bilderatlas Mnemosyne. Er wurde zu einem Mythos der modernen Kunst- und Bildwissenschaft. Die Publikation versammelt die 63 Bildtafeln – neu fotografiert mit dem originalen Bildmaterial und Texten von Roberto Ohrt, Axel Heil, Bernd Scherer, Bill Sherman und Claudia Wedepohl.
More Sweetly Play the Dance, 2015. Installation at Eye Filmmuseum Amsterdam, 2015. Photography: Studio Hans Wilschut. Courtesy William Kentridge Studio
William Kentridge. Why Should I Hesitate: Putting Drawings to Work
(Deichtorhallen Hamburg – Halle für aktuelle Kunst, bis 2. Mai 2021)
Das Werk des südafrikanischen Künstlers, Filmemachers, Theater- und Opernregisseurs William Kentridge (*1955 in Johannesburg) ist mit einer groß angelegten Ausstellung in den Deichtorhallen Hamburg zu sehen. Diese wurde vom Zeitz Museum of Contemporary Art Africa (Zeitz MOCAA) in Zusammenarbeit mit William Kentridge konzipiert und organisiert. Kentridge verarbeitet Themen wie soziale Ungerechtigkeit, die Geschichte Südafrikas, Kolonialismus, Familie, Flucht und Vertreibung mit den unterschiedlichsten Medien. Am Anfang seiner künstlerischen Praxis steht jedoch immer die Zeichnung, welche als Leitmedium im Mittelpunkt der Ausstellung steht.
Foto: Norbert Miguletz. Courtesy William Kentridge Studio
»DAS ABSURDE IST FÜR MICH
EINE WICHTIGE KATEGORIE«
Der südafrikanische Künstler William Kentridge visualisiert die soziokulturellen Auswirkungen des Postkolonialismus und der Apartheid aus der Perspektive seines Heimatlandes. Ein Gespräch über das Zeichnen, mittelalterliche Totentänze und warum sein Werk nicht als zeitlos verstanden werden sollte.
Von Belinda Grace Gardner, in: HALLE4, das Online-Magazin der Deichtorhallen Hamburg, 22. Oktober 2020.
https://www.deichtorhallen.de/halle4/das-absurde-ist-fuer-mich-eine-wichtige-kategorie
MANIFESTA 13, Marseille
28. 08. – 29.11.2020
Manifesta 13 Marseille is the 13th edition of the world’s only nomadic biennial with its first ever edition in France in 2020. Its programme is divided into three different, yet connected, programmes that have been created over the past two years.
Traits d’union.s, the central biennial programme conceptualised and brought together by Manifesta’s Artistic Team comprised of three outstanding practitioners in their fields of contemporary art and architecture. Traits d’union.s consists of 6 plots that will unfold one after another between the 28th of August until the 9th of October from which point they can be viewed concurrently until the 29th of November 2020.